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Lokale Vernetzung zwischen Tafel-Aktiven und Migrantinnenorganisation ist in Meerbusch gestartet

© Tafel-Akademie gGmbH

Das Projekt MOTIV (Maßnahmen zur Offenheit der Tafeln für Interkulturelles und Vielfalt) unterstützt die lokale Vernetzung von Tafeln mit Vereinen und Organisationen, in denen sich maßgeblich Migrantinnen und Migranten engagieren. Dadurch wird eine gleichberechtigte Teilhabe von Zugewanderten innerhalb der Tafel-Landschaft gefördert und zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts beigetragen. Am 12. September 2019 hat in Meerbusch die erste gemeinsame Aktion stattgefunden und deutlich gemacht, dass es vielfältige Schnittmengen für eine Zusammenarbeit gibt.

Immer donnerstags richtet der Verein „Meerbusch hilft e.V.“ ein Café für Frauen in der örtlichen Unterkunft für Geflüchtete aus. In einer ehemaligen Grundschule steht ein gemütlich eingerichteter Raum mit Küchenzeile zur Verfügung. Rund 15 Frauen und vier kleine Kinder sind zum Auftakt anwesend. In verschiedenen Sprachen werden Gespräche geführt und in Deutsch, Englisch, Arabisch und Farsi übersetzt. Viele der Frauen kommen hier jede Woche zusammen. In letzter Zeit sind außerdem gemeinsame Ausflüge unternommen worden, wie eine Schifffahrt über den Rhein oder ein Museumsbesuch in Düsseldorf.

Am Vormittag des 12. September fand hier die erste gemeinsame Aktion mit DaMigra e.V. statt, dem Dachverband von Migrantinnenorganisationen. Mit einfachen Worten und anschaulichen Bildern sind die Café-Teilnehmerinnen über die Angebote von DaMigra e.V. informiert worden, die explizit Frauen mit Migrationsgeschichte unterstützen und stärken. Im Anschluss wurde gemeinsam besprochen, welche Bedarfe die Frauen haben. Hier bestätigte sich, was in der vorangegangenen Gesprächsrunde festgestellt worden war: Die drei Vereinsvorsitzenden von „Meerbusch hilft e.V.“, Projektkoordinatorin Malindi Krannich von der Tafel-Akademie sowie die Regionalkoordinatorin Rejane Herwig von DaMigra e.V. erkannten konkrete Schnittmengen für eine Zusammenarbeit und entwickelten erste Ideen. Entlang der Themen Arbeitsmarktzugang, Kinderbetreuung und Sprachkenntnisse ließen sich Schwierigkeiten benennen, die eine gleichberechtigte Teilhabe der Frauen erschweren. Hierzu sollen künftig gemeinsam kleine Informationsveranstaltungen organisiert und umgesetzt werden.

Die Vereinsgründung von „Meerbusch hilft e.V.“ liegt erst vier Jahre zurück. Als 2015 in Meerbuschs Turnhallen geflüchtete Menschen untergebracht wurden, formierte sich eine Gruppe ehrenamtlich Engagierter, die halfen wo zu helfen war. Mittlerweile sind organisierte Strukturen und vielfältige Angebote entstanden: Eine Kleiderkammer und eine Fahrradwerkstatt wurden aufgebaut. Zudem finden Angebote für Kinder, Deutschunterricht, Begegnungsabende sowie das Café für Frauen statt.

Die Gründung einer örtlichen Tafel war für den Vereinsvorsitzenden Dirk Thorand eine besondere Herzensangelegenheit. Denn obgleich Meerbusch sehr wohlhabend ist, leben hier Menschen, die bedürftig sind. Was als explizite Hilfe für neuangekommene Geflüchtete begann, ist mittlerweile starkes Engagement für alle in Meerbusch, die Unterstützung benötigen.

Sind Sie neugierig geworden und möchten mehr wissen?

Das Projekt „MOTIV“ unterstützt die lokale Vernetzung zwischen Tafeln und Migrantenorganisationen. Diese kann ein konkreter Beitrag auf dem Weg hin zu einer gerechteren Gesellschaft sein. Zu Beginn steht ein persönliches Kennenlernen von engagierten Beteiligten, ein Austausch auf Augenhöhe. Wenn sich Schnittmengen gefunden haben, können in Zusammenarbeit Aktionen stattfinden – einmalige oder wiederkehrende Aktionen, auf jeden Fall so vielfältig wie die Tafel-Landschaft.

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

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