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Interview mit der Bundessprecherin Anja Grieb

Anja Grieb absolviert einen BFD in der Berliner Tafel. Die 19-Jährige wurde im Herbst 2015 zur Bundessprecherin gewählt. Die Bundessprecher/innen sind die Interessensvertretung aller BFDler/innen in Deutschland. Sie kommunizieren mit unterschiedlichen Gremien und versuchen den BFD weiterzuentwickeln und gegebenenfalls zu verbessern. Jedes Jahr werden sieben Sprecher/innen und sieben Stellvertreter/innen gewählt. Das Interview führte Jana Mertes.
Foto: Team der Tafel-Akademie und Anja Grieb (mitte)

Wie kam es dazu, dass du die Tafeln unterstützen wolltest?
Ich hatte schon einige Male mit der Tafel in Leonberg zu tun. Meine Eltern sind in einem Chor aktiv und wenn dort Feste stattfanden und Lebensmittel übrig waren, haben wir diese der Tafel gespendet. Bei einem Fest im Sommer hat es zum Beispiel so stark geregnet, dass kaum Besucher gekommen sind und wir hatten hunderte Brötchen übrig. Damit konnten wir dann auch die Tafel unterstützen.

Was sind deine Aufgaben bei der Berliner Tafel?
Ich bin ja im Bereich Ehrenamtskoordination und Corporate Volunteering eingesetzt. Das heißt, wenn Leute zu uns kommen, die gerne ehrenamtlich bei uns tätig werden wollen, versuche ich sie zu vermitteln. Die Ehrenamtlichen füllen einen Bogen aus, in dem abgefragt wird, was sie machen möchten, was sie schon gemacht haben und wo ihre Interessen liegen. Wir schauen dann dementsprechend, wo wir sie einsetzen und wo sie uns helfen können.

Würdest du sagen, der BFD ist für dich persönlich eine Bereicherung?
Auf jeden Fall! Ich habe viel gelernt. Gerade, wenn es darum geht, vor Gruppen zu reden. In der Schule war das für mich immer sehr schwierig. Am Anfang war ich hier auch noch unsicher, als ich Gruppen durch die Tafel geführt habe. Aber die Leute sind ja trotzdem freundlich geblieben, auch wenn mal was nicht so gut funktioniert hat. Mit jeder werde ich entspannter und lockerer. Auch beim Telefonieren und E-Mail-Schreiben bin ich sicherer geworden. Insgesamt wird man auf jeden Fall sehr viel selbstsicherer und sammelt viele Erfahrungen. Durch den Umzug nach Berlin und den BFD stehe ich jetzt auch auf eigenen Beinen und merke, um was man sich so alles kümmern muss.

Jetzt hattet ihr als Bundessprecher ja schon euer erstes gemeinsames Seminar. Wie ist das abgelaufen?
Ja, genau. Wir haben uns in Schleife getroffen. Im Vorfeld hatten wir schon Kontakt per E-Mail und Telefon. In Schleife waren wir dann zwölf Bundessprecher und Vertreter.
Der Tagesplan war voll und wir haben sehr viel gearbeitet. Das hat mein Schwabenherz total erfüllt. Es war permanent jemand vom Bundesamt dabei. Wir konnten jeder Zeit Fragen stellen. Auch die alten BFD-Sprecher sind für die Staffelübergabe vorbei gekommen und die Sprecherinnen und Sprecher von FSJ und FÖJ haben sich mit uns ausgetauscht.
Wir haben uns ein paar Inhalte erarbeitet, an denen wir weiterarbeiten möchten. Dafür gibt es jetzt verschiedene Arbeitsgruppen.

In welcher Arbeitsgruppe bist du?
Ich habe mich für die Arbeitsgruppen "Wahlsystem & Sprecherstruktur" und "Seminare" entschieden. Den Kummerkasten machen wir alle zusammen. Es gibt auch ein Referat für den internationalen BFD, da werden dann Anfragen von BFDlern aus dem Incoming-Bereich hingeschickt.

Hast du den Eindruck, dass ihr die BFDler vor Ort auch erreicht?
Ja, zum Teil. Es ist schon wesentlich besser geworden. Wir versuchen über Öffentlichkeitsarbeit bekannter zu werden.

Würdest du den BFD bei den Tafeln weiterempfehlen?
Ja, auf jeden Fall. Der BFD macht unglaublich viel Spaß. Meine Anleiterin räumt mir viele Freiheiten ein und ich habe eine sehr gute Betreuung. Ich weiß immer, an wen ich mich wenden kann, wenn doch mal was nicht so gut läuft. Die Atmosphäre im Team ist auch super.

Hier können Sie das gesamte Interview herunterladen download

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